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Woldegk

Stadtgeschichte Woldegks

    Name : 1298 Woldegh, 1304 Woldecke, 1316 Woldeke, 1317 Waldecke

    Der Stadtname dürfte, ebenso wie die der übrigen Markgrafen im Lande erbauten Städte deutschen Ursprungs und auf Wald-Ecke zurückzuführen sein.

Geschichtliches

Ein Stiftungsbrief der Stadt Woldegk ist nicht erhalten, es läßt aber die Lage der Stadt auf die Gründung in einer Zeit schließen, wo Land Stargard und die nördliche Uckermark verschiedene Territorien waren. 1236 hatten die Markgrafen durch den Kremmer Vertrag das Land Stargard erworben, und 1250 trat Herzog Barnim von Pommern die nördliche Uckermark an sie ab. Zwischen 1236 und 1250 wird daher die Gründung der Stadt zu setzen und den Markgrafen Johann I. und Otto III. oder dem ersteren allein zu verdanken sein.

1271 wird zu Woldegk ein Pfarrer, 1293 ein Präfektus, 1298 zuerst Rat und Bürgerschaft genannt. Auf die brandenburgische Gründung verweist das Stadtwappen:"in Silber ein grüner, ausgerissener Eichbaum, in welchem der rote brandenburgische Adler steht." Das Jahr 1298 brachte der jungen Stadt einen bedeutenden Gewinn. Sie kaufte Niendorf von den Gebrüdern Manteuffel für 484 Talente. Gegen Ende des Jahres 1315 hatte Woldegk eine schwere Belagerung durchzumachen. Markgraf Waldemar brach mit 700 Helmen über Fürstenhagen ins Land Stargard ein und lagerte sich vor Woldegk.

Sieben Wochen lang verteidigten Fürst Heinrichs Hauptmann Heinrich v.d. Huda und sein Truchseß Hermann Glöde erfolgreich den Platz. Als Endlich auch ein Versuch, durch Untergrabungen der Mauer in die Stadt zu dringen, gänzlich mißglückte, indem die Belagerten einen höher gelegenen Gang entgegengruben, ihn mit Wasser füllten und dadurch den Gang der Feinde zum Einsturz brachten, hob Waldemar 1316 die Belagerung auf. In den Brüchen, die die Stadt umgaben, hatte er bei der naßkalten Witterung 2000 Pferde verloren und mußte im März 1316 deswegen bei der Stadt eine Schuld aufnehmen.

Im Frieden von Templin 1317 wurde Woldegk, castrum et civitas, mit allen Zubehör von den Mecklenburgern als Treupfand gestellt. Die Fehde Herzog Heinrichs d.Ä. gegen Pommern und die Mark brachte im Frühling 1440 die Eroberung Woldegks durch die Pommern, und im Vertrag von Arnstorf bei Friedland mußte Herzog Heinrich wie Lychen mit Kloster Himmelpfort, die Schlösser Helpte und Galenbeck, auch Burg und Stadt Woldegk seinen Feinden überlassen. Woldegk wurde von Brandenburgern und Pommern gemeinsam besetzt, und dem ist es wohl zu verdanken, daß es im Frieden zu Wittstock 1442 an Mecklenburg zurückkam. Diese Kämpfe hatten die ganze Umgegend von Woldegk schwer verheert. Eine Reihe von Dörfern ging unter, und der Name "Wüstenei" erzählte noch späteren Jahrhunderten davon.

Woldegk selbst erlitt im Herbst 1442 den schweren Schlag, daß eine von Mordbrennern angelegte Feuersbrunst die ganze Stadt samt der Kirche in Asche legte. Um der Not abzuhelfen, wurde in der ganzen Gegend, u.a. auch im Bistum Cammin, eine Kollekte veranstaltet. Woldegk ist in der Folgezeit bei Mecklenburg geblieben.

Als das Haus Mecklenburg-Stargard 1471 erlosch, kam es an Mecklenburg-Schwerin. Herzog Heinrich bestätigte ihr 1471 alle Privilegien. Eine Burg zu Woldegk wird zuerst 1317 genannt, als Sie im Frieden von Templin dem Ritter Albrecht von Dewitz für die Zeit der Verpfändung übergeben wurde. Wie in allen Städten war auch in Woldegk ein fürstlicher Beamter, Präfekt oder Schulze genannt, als fürstlicher Richter tätig.

1328 fungierte als solcher der Schulze Sweder. An der Spitze der städtischen Verwaltung standen 1298 Konsuln. 1360 werden auch Ratmänner und die Gesamtheit der Bürgerschaft genannt, diese hatte also wohl keine besondere Vertretung. 1515 bildeten 12 Personen den Rat, 1580 bestand das Stadtregiment aus 2 Bürgermeistern und 4 Ratmännern, von denen einer zugleich Stadtschreiber war. Sie hatten die Wiekhäuser unter sich. In jedem Stadtviertel vertrat ein Viertelsmann mit drei Beisitzern die Bürgschaft. Diese Viertel- und Zwölftenmänner sind noch in der Mitte des 18. Jahrhunderts vorhanden. Nach dem Rezeß von 1703 gab es 2 Bürgermeister und 2 Ratsherren.

So war es von großer Bedeutung für das Leben der ganzen Stadt, daß alle dahin gehörigen Fragen in den Gesetzen und Ordnungen des "Baugewerks" im Jahre 1703 genau geregelt wurden. Streitigkeiten blieben freilich trotzdem in der Folgezeit nicht aus. Diese fehlten auch sonst nicht zwischen Bürgerschaft und Bürgermeistern, und mehrfach mußte im 18. Jahrhundert eine herzogliche Kommission entsandt werden, um Frieden zu stiften.

1496 waren in Woldegk 296 Erwachsene, was auf eine Einwohnerzahl von ungefähr 500 Personen schließen läßt. Unter dem Dreißigjährigen Krieg hatte Woldegk wie das ganze Land Stargard schwer zu leiden, und 1650 lag eine großer Teil der Feldmark wüst aus Mangel an Leuten. Der nordische Krieg brachte manche Truppendurchzüge, und im Siebenjährigen Krieg wurde Woldegk durch die Kämpfe zwischen den Preußen und Schweden 1761 mehrfach in Mitleidenschaft gezogen, indem es längere Zeit dem obersten Belling als Ausgangspunkt für seine Operationen diente.

Der letzte große Brand von 1719 zerstörte 2/3 der Gebäude. Den wirtschaftlichen Aufschwung erlebte die Stadt zum ende des vorigen Jahrhunderts. 1893 erhielt die Stadt einen Anschluß an das Eisenbahnnetz.

Am Ende des zweiten Weltkrieges war die Stadt fast völlig zerstört. Der Wiederaufbau ist noch nicht abgeschlossen.

Meine Gundlach-Vorfahren lebten ca. von 1750 bis 1920 in Woldegk

Die Darstellung dieses Textes erfolgt mit Genehmigung des Vereines zum Wideraufbau des Kirchturmes der St.-Petri-Kirche zu Woldegk e.V.
 

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